So stark waren die Allgäuer beim Skifliegen in Oberstdorf lange nicht mehr vertreten. Gleich drei Athleten aus der Region starten am heutigen Samstag (Beginn des 1. Durchganges ist um 17 Uhr) beim Einzelwettbewerb an der Heini-Klopfer-Skiflugschanze. Ein alter Hase in Sachen Skifliegen ist Maximilian Mechler vom WSV Isny. Der 29-Jährige überzeugte als Elfter der Qualifikation mit einer Weite von 175 Metern.
Wacker schlug sich auch der junge Karl Geiger vom SC Oberstdorf bei seinem Skiflug-Debüt. Der 20-Jährige, der am Anfang der Saison mit Rang sechs im Weltcup von Sotschi sein bislang bestes Resultat einfuhr, kam sogar einen halben Meter weiter als Mechler, auf 175,5 Metern. Vielleicht bringt Geiger, den Bundestrainer Werner Schuster gestern als einen „Mann für die Zukunft“ bezeichnete, ja die Doppel-13 besonders Glück. Gestern wurde er 13. in der Qualifikation, heute geht er mit Startnummer 13 in seinen ersten Skiflug-Weltcup.
Die größten Hoffnungen allerdings ruhen auf Routinier Michael Neumayer. Der 34-jährige Wahl-Oberstdorfer (er startet für den SK Berchtesgaden) erlebt in seiner 13. Weltcup-Saison laut Trainer Werner Schuster „seinen zweiten Frühling“. Neumayer freut sich – trotz seiner langjährigen Karriere – noch immer wie ein kleiner Bub aufs Fliegen: „Wenn Du sieben Sekunden in der Luft bist, hast du Zeit zu genießen“, so Neumayer. Ende Januar diesen Jahres stellte der 34-Jährige im norwegischen Vikkersund mit 213 Metern einen neuen deutschen Rekord auf. Neumayer führt übrigens auch noch eine andere Wertung an: beim sogenannten „Adidas Distance Award“, bei dem alle erzielten Weitenmeter der laufenden Saison zusammengezählt werden, führt Neumayer mit 5058 Metern vor Wolfgang Loitzl (Österreich/5055) und dem Slowenen Peter Prevc (5049,5). Der Weltcup-Führende Gregor Schlierenzauer liegt in dieser Weitenjäger-Rangliste mit 4771,5 Metern nur auf Platz sechs.
