„Sieg oder Sarg“ – Eisenbichler riskiert viel und kommt auf Platz zwei
Japaner Kobayashi schafft in Oberstdorf den zehnten Weltcup-Sieg der Saison – und seinen ersten auf einer Skiflug-Schanze
„Sieg oder Sarg“ – nach diesem Motto wollte Markus Eisenbichler im zweiten Durchgang beim zweiten Skiflugtag in Oberstdorf angreifen. Eine harte Ansage, aber nach seinem ersten Flug für den Siegsdorfer offenbar nötig, um sich voll motivieren zu können. Mit dem Sieg wurde es dann zwar nichts, aber unter dem Jubel von 17.500 Zuschauern an der Heini-Klopfer-Skiflugschanze holte sich der Deutsche wieder einmal den zweiten Rang hinter dem Japaner Ryoyu Kobayashi und dem Österreicher Stefan Kraft. Die drei an der Spitze hatten es ungeheuer spannend gemacht und auch Piotr Zyla (Polen), Philipp Aschenwald (Österreich) und der Vortagesssieger Timi Zajc (Slowenien) mischten nach dem ersten Durchgang noch mit um die Podestplätze, gingen am Ende aber leer aus.
Es war eine Zitterpartie um den Sieg, zu dem Markus Eisenbichler am Ende 0,5 Punkte oder etwa 40 Zentimeter fehlten. Im zweiten Durchgang entschied sich der Siegsdorfer für die volle Attacke, verzichtete nach dem Überfliegen der grünen Linie jedoch auf einen sauberen Telemark. Mit der Tagesbestweite von 237,5 Metern kratzte Eisenbichler sogar am 2018 bei der WM aufgestellten Schanzenrekord von Daniel Andre Tande, verpasste ihn aber um einen Meter.
Mit Flügen auf 224 und 234 Meter war am Ende der 22-jährige Japaner ganz vorn. Mit 427 Punkten reichte es hauchdünn vor Eisenbichler, der mit 219,5 und 237,5 Metern auf 426,5 Punkte kam. Für Stefan Kraft, der in Oberstdorf eigentlich schon ein Dauer-Abonnement auf Podestplätze hat, reichte es mit Weiten von 213 und 230 Metern (421,7 Punkte) für Rang drei.
Karl Geiger wurde 18., Richard Freitag flog auf Rang 20 und der Newcomer Martin Hamann landete auf Platz 30. Stefan Leyhe erreichte den Durchgang 2 ebenso wenig wie Constantin Schmid Andreas Wellinger konnte sich erst gar nicht für den Wettkampf qualifizieren.