Stimmen nach dem 3. Wettkampftag
Klimov: "Der schönste Geburtstag meines Lebens!"
KAMIL STOCH (Platz 1, Polen):
„Das Gefühl fürs Fliegen war heute gut. Die Bedingungen waren schwierig und wir mussten vorsichtig sein, aber die Anlage war sehr gut präpariert. Ich war sehr zufrieden. Diese Schanze liebe ich, weil sie ein besonderes Profil hat, weil du hier das Fliegen genießen kannst und das Publikum gut siehst und hörst.
Kobayashi ist in fantastischer Form, aber für mich geht es nicht darum, ihn zu schlagen, sondern auf meine eigene Leistung zu schauen. Es gibt in der nächsten Zeit noch ein paar schöne Wettkämpfe.“
EVGENY KLIMOV (Platz 2, Russland):
„Nach dem 23. und dem 29. Platz an den Vortagen bin ich an meinem Geburtstag sehr glücklich über den zweiten Platz heute. Das ist der schönste Geburtstag in meinem Leben. Vor vier Jahren bin ich von der Nordischen Kombination zu den Spezialspringern gewechselt. Diese Entscheidung wurde damals in Abstimmung mit den Trainern beider Disziplinen getroffen. Es war harte Arbeit, aber der richtige Weg, auf dem ich mich Stück für Stück voran gearbeitet habe. Dieser zweite Platz ist wieder ein guter Schritt in Richtung Weltmeisterschaft.“
DAWID KUBACKI (Platz 3, Polen):
„ Gestern ist es nicht so gut gelaufen. Ich habe meine Beine gespürt nach dem harten ersten Tag. Aber dieser eine Aussetzer macht nichts, darüber werde ich nicht jammern, sondern weitermachen. Der dritte Platz heute hat gezeigt, dass es gut weiter geht. Mein erster Sieg in Predazzo war sehr gut und dafür habe ich lang gearbeitet. Er war die Bestätigung, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Nun heißt es, sich nicht drauf auszuruhen, sondern nach vorn schauen. Ein großer Dank gilt unseren vielen polnischen Fans, die überall mit hinreisen und uns großartig unterstützen. Auch hier in Oberstdorf.“
MARKUS EISENBICHLER (TSV Siegsdorf/10.):
„Ich glaube, die Möglichkeiten wären schon da gewesen. Beim zweiten hätte ich eigentlich die Möglichkeit gehabt. Ich merke einfach, dass die Luft raus ist. Die letzten zwei Tage haben total geschlaucht, wir tun uns extrem schwer. Auch das lange Warten heute bei der Quali, wenn man nicht weiß was los ist, hat auch nicht geholfen. Rundrum bin ich aber eigentlich echt zufrieden. Ich bin heute noch mal Zehnter geworden, das ist auch nicht so schlecht. Natürlich wäre heute mehr drin gewesen, aber ich bin einfach ein bisschen durch, und fertig. Ich bin froh, wenn ich heim komme und ein bisschen Ruhe habe.
Mein allgemeines Fazit für dieses Wochenende lautet kurz und knapp: sehr gut!
Ich muss noch mit den Trainern reden, aber ich würde sehr gerne Lahti auslassen. Ich möchte lieber zu Hause trainieren, und mich erholen und dann in Willingen wieder angreifen und noch mal reinkommen.
Es war in den letzten Wochen schon sehr viel, ich habe ein bisschen das Selbstvertrauen verloren. Ich konnte das alles von den letzten Wochen auch nicht richtig verarbeiten, war alles Schlag auf Schlag gehen. Dann kann man schon mal den Fokus verlieren. Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden wie es gelaufen ist und muss mich jetzt einfach erst mal erholen.
Beim Skispringen geht es ganz schnell mal bergauf oder bergab. Bei uns ist im Moment im Team der Wurm drin, ich weiß auch nicht warum."
Bundestrainer Werner Schuster:
" Wenn du beim Skifliegen zu lang hinterher läufst, verlierst du das Zutrauen. Es ist sehr schwierig, bei 100 km/h einzugreifen. Das war deutlich unter dem Niveau, was die Jungs springen können, und was wir uns erwarten.
Grundsätzlich ist es aber speziell mit Markus deutlich besser gelaufen als ich es gedacht hatte. Es waren ein paar fantastische Flüge dabei. Aber bei den anderen ist es einfach so, bei ihnen passen Kleinigkeiten nicht, und je länger du auf dieser Schanze hier bist, um so verkrampfter bist du. Und deswegen war es natürlich weit weg von dem Leistungsniveau, das die Jungs wirklich drauf haben.
Anders wäre es mir natürlich schon lieber gewesen. Man sieht hier, die Polen sind sehr sauber gesprungen, kommen auch als starke Mannschaft. Die Norweger waren als Team vielleicht nicht ganz so gut, aber mit Tande hatten sie schon einen guten, auch die Österreicher haben einen Auftrieb, also leicht wird es nicht für uns.
Es wird schon hoher Anstrengung bedürfen und großer Konzentration, um in den nächsten zwei Wochen einen Schritt nach vorne machen zu können. Wir werden versuchen, es zu analysieren und zu steuern. Die Zeit ist knapp. Lahti kommt jetzt grad recht. Das ist eine Schanze, die die Jungs gut kennen und wo auch jemand wie Richard Freitag wieder einen Schritt nach vorne machen kann. Das ist die Hoffnung, aber leicht ist es nicht."
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