WM in Seefeld lockt mit kostenloser Anreise
Organisatoren der Titelkämpfe in Tirol rühren in Oberstdorf die Werbetrommel
Die Organisatoren der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft in Seefeld, die am 19. Februar beginnt und bei der bis 3. März 66 Medaillen im Skispringen und in der Nordischen Kombination vergeben werden, haben beim Skiflug-Weltcup in Oberstdorf noch einmal kräftig die Werbetrommel gerührt. Generalsekretär Christian Scherer, Pressechef Joe Schmid und Skisprung-Ass Stefan Kraft wollen vor allem den Skisport-Fans aus Deutschland einen Ausflug zur WM schmackhaft machen. Dazu zählt vor allem eine kostenlose Anreise mit dem Zug. "Wer eine Eintrittskarte erwirbt, kann von München die Werdenfels-Bahn bis Seefeld kostenlos für die An- und Abreise nutzen", verkündete Scherer. Wer mit dem Auto anreist, könne auf kostenlose Parkplätze und Shuttle-Busse zurückgreifen.
In einer vom ehemaligen ARD-Sportkoordinator Werner Rabe moderierten Pressekonferenz zeigten sich die Organisatoren mit dem bisherigen Ticket-Vorverkauf sehr zufrieden. 135 000 Eintrittskarten seien bereits an den Wintersportfan gebracht. Gleichwohl werden die WM-Organisatoren zusammen mit dem Österreichischen Skiverband die Werbe- und PR-Maßnahmen in den nächsten Tagen vor allem auf dem deutschen und österreichischen Markt noch intensivieren. Die Nachfrage sei gerade in Norwegen bisher sehr groß.
Der ÖSV glaubt, nun auch mit den österreichischen Sportlern jede Menge Zugpferde zu haben. "Wir haben schon ein bisschen gezittert in den letzten Wochen, als die Leistungen der ÖSV-Skispringer nicht so rosig waren", gestand Schmid. Nun habe man aber vor allem mit Stefan Kraft wieder ein ganz heißes Eisen im Feuer. Auch bei den Kombinierern gäbe es hoffnungsvolle Aspiranten auf Gold, Silber und Bronze. Lediglich im Langlauf könne man nicht mit absoluten Spitzenplätzen rechnen. "Eigentlich haben wir mit Teresa Stadlober nur eine Sportlerin, die mitmischen kann. Wir hoffen, dass es gelingt, wenn nicht, wird die Welt auch nicht untergehen", hängt Schmid die Erwartungen bewusst niedrig.
Scherer unterstrich, dass die WM-Vorbereitungen bereits in vollem Gange sind. "Alles ist auf Schiene", so Scherer, sowohl beim Aufbau der Zuschauer-Tribünen als auch des Pressezentrums. 450 Medienvertreter und Fotografen werden in Tirol erwartet, 22 TV-Stationen haben ihr Kommen bereits zugesagt. Die WM-Organisatoren brachten noch einmal ihre Freude zum Ausdruck, dass der Teamwettbewerb beim Frauen-Skispringen nun doch noch ins Programm aufgenommen wurde. Damit werde der 26. Februar zum "Super-Tuesday". "Da wollen wir ein volles Haus haben", sagte Scherer, und versprach, die Ticketpreise für diesen Tag trotz eines zusätzlichen Wettkampfs nicht extra anzuheben.
Neben den über 700 Athleten aus 62 Nationen (darunter auch Madagaskar) erwarte man in Seefeld auch jede Menge Prominenz. So gibt es bereits die Zusage, dass die Königshäuser von Norwegen und Schweden sowie hochrangige Politiker aus der ganzen Welt nach Tirol kommen werden. Auch die deutsche Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen stehe auf der Gästeliste.
Nach den jüngsten Erfolgen im Weltcup freut sich auch Stefan Kraft auf die WM in Seefeld. "Ich bin überzeugt, das wird ein Riesenerlebnis für die Zuschauer. Auch für uns Sportler wird das eine Megaveranstaltung. Ich will mir nicht zu viel Druck machen, aber eine Heim-WM passiert dir halt nur einmal in der Karriere. Da will man natürlich besonders gut abschneiden." Dass die nächsten beiden Weltmeisterschaften, Seefeld 2019 und Oberstdorf 2021, geographisch so nah beieinander liegen, sei für die Fans in Deutschland und Österreich "einfach nur genial". Sprach's, stellte sich mit dem WM-Maskottchen "Snowie" zum Fotoshooting, ging zur Schanze - und sprang aufs Podest. Eine bessere Werbung für die Heim-WM kann Kraft nicht machen...
Die Fotos (alle von Ralf Lienert) zeigen
(1) Generalsekretär Christian Scherer, Maskottchen "Snowie", Stefan Kraft und WM-Pressechef Josef Schmid
(2) ÖSV-Adler Stefan Kraft mit Seefeld-Maskottchen "Snowie"
(3) Generalsekretär Christian Scherer und WM-Pressechef Josef Schmid